Natürliche Algenprävention – einfach und effektiv
Algenbewuchs auf Dächern, Fassaden, Balkonen und Terrassen wird immer mehr zum Problem. Sehen Grünalgen auf Fassaden „nur“ unschön aus, machen sie Terrassen zu glitschigen Rutschbahnen und stellen eine echte Unfallgefahr dar. Und die Rotalge kann Putzfassaden und Wärmedämmsysteme buchstäblich zerfressen und damit große Schäden anrichten.
Vor allem die Fassaden aus modernen Wärmedämmverbundsystemen (WDVS) veralgen häufig, besonders auf Nord- und Ostfassaden. Hauptgrund dafür ist, dass die Dämmsysteme sehr gut funktionieren und daher an der Oberfläche kalt und feucht sind, womit sie den Algen ideale Wachstumsbedingungen bieten.
Als Gegenmittel werden hauptsächlich chemische Biozide (Algizide) angeboten. Deren Wirkungsdauer ist aber recht begrenzt, außerdem werden sie auf Dauer vom Regen ausgewaschen, was zu einer unerwünschten Umweltbelastung führt.
Aber es geht auch anders. In einem Bewitterungsversuch in der hochschuleigenen Klimakammer haben Professoren und Studierende der Rhein-Waal-Hochschule Kleve nachgewiesen, dass sich Algen sehr gut mit einer Beschichtung aus photokatalytisch aktivem Titandioxid fernhalten lassen.
Die von der Hochschule zur Verfügung gestellten Fotos aus der Versuchsdokumentation sprechen für sich: während die unbeschichtete Hälfte des Tontopf mit einer dicken Schicht glitschiger Grünalgen überzogen ist, ist die beschichtete Fläche vollkommen sauber.
Zurückzuführen ist das auf den natürlichen Vorgang der Photokatalyse. Die von der Hochschule verwendete Beschichtung bildet eine hauchdünne und vollkommen transparente Schicht aus reinem Titandioxid. Unter Lichteinwirkung setzt das Titandioxid Sauerstoff aus der Umgebungsluft frei, der organische Stoffe auf der beschichteten Oberfläche durch Oxidation („kalte Verbrennung“) zersetzt. Durch die Kraft von Licht und Sauerstoff wird also dem unerwünschten Algenbewuchs ebenso sanft wie nachdrücklich und vor allem vollkommen umweltfreundlich vorgebeugt.
Der im rheinischen Langenfeld ansässige Hersteller des Beschichtungsmaterials mit dem Handelsnamen „TitanProtect®“ verweist darauf, dass dieser Effekt sich nicht nur auf Tontöpfen zeige, sondern auf allen beschichteten Oberflächen, seien es nun Fassaden, Dachpfannen oder Terrassenbeläge. Da die Beschichtung als Katalysator wirkt, wird sie durch die Photokatalyse nicht verbraucht und ist damit sehr lange haltbar.
Das als Beschichtungsmaterial verwendete Titandioxid wird seit vielen Jahren vor allem als weißes Farbpigment sowie in Kosmetika und Sonnenschutzmitteln verarbeitet. Es ist ungiftig für Mensch und Umwelt und sogar als Lebensmittelzusatz zugelassen.
Fazit: Ein ausgesprochen umweltfreundlicher Fortschritt bei der Algenprävention!
© Fotos: Rhein-Waal-Hochschule Kleve